Auch wenn ich den Namen Wigrid hier und da schon vernommen habe, so hat es mich nie in den Fingern gejuckt, mich mal etwas genauer mit diesem Projekt zu befassen. Wenn auch mit unentschuldbaren Rückstand, so habe ich dieser Tage den vorliegenden Silberling erhalten, der nicht mehr frisch, aber doch zu gut ist, um übergangen zu werden. Wigrid kann zum DSBM gezählt werden und zieht den Hörer mittels des zweiten Longplayers in eine entsprechend depressive Welt, die allerdings keine Unbekannte darbietet. Bereits der erste Track lässt hier nämlich zweifelsfrei Vorbilder aufkeimen, die Rang und Namen haben. Und Wigrid ist dabei keinesfalls ein Vertreter, der sich da verstecken muss. "Die Asche Eines Lebens" zeigt klare Referenzen, denn wenn ich diese Scheibe blind verinnerlichen würde, so käme "Suicidal Emotions" von Abyssic Hate zum Vorschein. Wigrid klingt hier im Grunde genommen eigentlich fast identisch mit dem australischen DSBM Projekt, wobei der Gesang sehr stark an Burzum gemahnt. Engstirnige Seelen könnten diese Publikation somit als Kopie werten, was man im Grunde genommen auch durchgehen lassen kann. Aber als was für eine! Der Akteur versteht es auf hervorragende Art und Weise, seinen fünf langen Vertonungen markante Passagen einzuweben, was dazu führt, dass bereits beim ersten Kontakt diverse Fragmente im Schädel haften bleiben, die einen feinen Soundtrack zum tristen Alltag und melancholischen Gefühlslagen bieten. Besonders "Der Schritt In Die Tiefe" erweckt eine gewisse Sogwirkung, der man sich schwerlich nur entziehen kann. Aber will man das überhaupt? Verträumt lässt man mit dem Titeltrack diese emotionale Reise ausklingen und was bleibt, sind wandernde Schatten und befreite Seelen.
Wer einen Zwitter aus Burzum und Abyssic Hate sucht, der muss sich definitiv "Die Asche Eines Lebens" zulegen! Mit diesem Werk gehört Wigrid, neben "Hoffnungslos" von Brocken Moon, für mich ganz klar zur Spitze im depressiven Schwarzstahl aus deutschen Landen. Die Höchstnote scheitert lediglich an der Tatsache, dass mir Wigrid einen Touch zu sehr nach genannten Vertretern klingt. Meine Empfehlung!
Artikelbild Copyright: No Colours Records
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Gesamtwertung9/10 Amazing