AMPHIOR – Another Presence

Unter der italienischen Manufaktur Glacial Movements erblickt dieser Tage das neue Werk von Amphior das Licht unserer Welt, für welches sich Matthias Hammerstrøm verantwortlich zeigt und der uns damit auch eine recht persönliche Erfahrung weitergibt, was Isolation anbelangt. Gemütszustände zu verarbeiten ist einerseits natürlich eine definitiv notwendige Sache, wobei sich die musikalische Basis da natürlich mehr als nur anbietet. So liegt die Vermutung nahe, dass "Another Presence" während des Corona Lockdowns entstanden ist, was sich auch bewahrheitet. Das Resultat liegt in Form von acht Kompositionen vor, deren Basis von recht ruhiger, aber überaus angenehmer Natur ist. Deshalb kann man dieses Werk auch prima in jene Kategorie von Alben einordnen, die sich im Grunde genommen zu jedem Zeitpunkt verinnerlichen lassen. Aufregung ist fehl am Platz, vielmehr geht der Musiker hier verstärkt in sich, was besonders gut bei jenen Stücken funktioniert, denen ein leicht hypnotischer Charakter entfleucht ("Dream Travwler"). Melancholische Landschaften treffen hier mitunter auf düster wirkende Ebenen, was jedoch nie abrupt umgesetzt wird, sondern vielmehr im dezenten Kreis vollzogen wird. Hervorhebenswert wäre da auf jeden Fall auch noch das großartige "Pathfinder", wo sich schmeichelnd und träumerisch, ganz in Northaunt Manier, auf schön angenehmer Basis Gehör verschafft wird.

Die "Another Presence" eignet sich überaus gut, wenn es darum geht, einfach mal vom Alltag runterzukommen, egal ob als Begleitmusik im Hintergrund oder als Hauptgang bei entsprechend bevorzugten Reglerstand. Letztendlich ist Matthias Hammerstrøm mit dieser Publikation ein ansprechendes Output gelungen, welches in gewissen Momenten eine warme wie auch irgendwie trostlose Aura zu erschaffen vermag. Nicht schlecht.

Artikelbild Copyright: Glacial Movements

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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