ATRIUM CARCERI & KAMMARHEIT – Colossus

Zwei der ganz Großen aus dem Sektor des Dark Ambient haben sich hier zusammengefunden, um ein Album zu kreieren, welches hoffentlich Titel und Artwork gerecht wird. Simon Heath und Pär Boström, aka Atrium Carceri und Kammarheit, sind dabei die beiden Akteure, die nun mittels "Colossus" den Hörer tief in ein Höhlensystem ziehen, wo man auf der Spur vergessener Zivilisationen wandelt. Das Artwork bewirkt dabei einen recht tristen Eindruck, wo Leere und dunkles Inneres bedrohlich lauern, und auch der gebotene musikalische Teil ist kaum freundlicher ausgefallen. Besonders wenn sich noch behäbige Taktgebung einfindet, so etwa in "The Earthen Fortress", dann kann man hier von wahrhaft düsterer Kost sprechen. Atmosphärisch bietet uns "Colossus" mitunter recht starke Kost, wobei mir da besonders der Titeltrack im Gehörgang hängt. Jene stimmigen Momente verfehlen aber auch nicht ihre Wirkung, wenn das Geschehen etwas gedrückt anmutet, so wie im darauf folgenden "Interwoven" oder dem bedrohlich anmutenden "Vaults". Jedenfalls schaffen es die beiden Akteure den Hörer hier im Lauf der Zeit immer tiefer in ihren Bann zu ziehen. Ewig wandelnd durch düstere Katakomben und über schummrige Pfade, so wird hier vergebens auf ein Licht oder so etwas wie Hoffnung gelauert. "Colossus" ist in der Tat ein schweres und dunkles Werk geworden, dessen Ausrichtung lichtscheuen Wesen entgegenkommen wird.

Das im Hardcover erscheinende Digibook ist auf 500 Einheiten begrenzt und findet seine Publikation über Cryo Chamber. Wer mit den Namen etwas anfangen kann und wem Dark Ambient zusagt, der sollte sich dieses Album ruhigen Gewissens einmal verinnerlichen. Ein Soundtrack für alle verträumten Visionäre der düsteren Zunft.

Artikelbild Copyright: Cryo Chamber

  • Gesamtwertung
    8/10 Very good

Kommentare sind deaktiviert.