Wer auf elektronische Klänge mit orientalischem Einschlag steht, der sollte sich mal die vorliegende Scheibe von Gaap Kvlt gönnen, wo langsam gleitende Rhythmen, Dub, Field Recordings und Drone Elemente das Geschehen prägen. Das Erstwerk "Void" fand seine Publikation unter Monotype Records, wogegen man nun beim polnischen Vorzeigegiganten Zoharum seine Wurzeln geschlagen hat, wo Gaap Kvlt zudem überaus gut aufgehoben scheint. Stilistisch baut man mitunter auf tief gehenden Dub, der mitunter eine irgendwie bedrohlich wirkende Note aufbaut und der Sache auch einen entsprechenden Schub an Intensität verleiht. "Jinn" gibt von optischer Seite vielleicht nicht wirklich den inhaltlichen Aspekt wider, strahlt der Tonträger eine doch geheimnisvolle Aura aus, mit welcher man überraschend schnell den geneigten Konsumenten zu verzaubern weis. Das soll nun aber nicht verlauten, das man hier einlullende Klänge fabriziert, denn auch kräftige Electronica ("Prayer 8 (Death)" lässt grüßen) werden hier geschickt in das Gesamtbild eingebunden. Lebendigkeit ist also ebenso vorhanden. Eine weitere Stärke von "Djinn" ist die beständige Eingängigkeit, dank der man flux einen Draht findet, was sich bereits beim Erstkontakt bemerkbar macht. Lediglich "Tangsir" vermag den beachtlichen Spannungsbogen nur bedingt aufrecht zu erhalten, was dem (im Vergleich zu den anderen Stücken) etwas monoton geschuldeten Aufbau zuzuschreiben ist. Aber dies nur am Rande, denn im Gesamtresultat ist "Djinn" ein überaus gelungenes Werk, weshalb man Gaap Kvlt auch unbedingt im Auge behalten sollte.
Gaap Kvlt ist ein Projekt mit enorm viel Potenzial, weshalb ich mir sicher bin, dass man da noch einiges erwarten darf. Der streng limitierte Tonträger ist übrigens einem gewissen Paul Frederic Bowles gewidmet, ein amerikanischer Schriftsteller und Komponist, dessen Werke wohl einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Schaffen von Gaap Kvlt ausüb(t)en. Meine Empfehlung!
Artikelbild Copyright: Zoharum
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Gesamtwertung8/10 Very good