Als kaltes, kryptisches Heiligtum ursprünglicher Instinkte und klangvolle Alchemie angepriesen, so ist es das Dark Ambient Projekt Ignis Divine, welches uns dunkle Botschaften aus dem entfernten Griechenland sendet. "Creatures Of The Abyssal Depths" ist nicht mehr frisch, aber auch das einzig offizielle Tondokument, welchem lediglich eine CD-R vorausging. Wie bereits angesagt, so wird dem Hörer in dieser Angelegenheit abtrünniger Dark Ambient vorgetragen, welcher mittels sakralem Gesang und diverser Geräusche gut untermalt wird. Besonders bei "Dust To Dust" schiebt sich eine arg schwarze Wand ins Bild, die in dieser Angelegenheit aber noch lange nicht vorbeigezogen ist. Der Akteur hinter Ignis Divine versteht sein Handwerk in der Tat überaus gut, denn die stimmigen düsteren Momente sind genau jene Basis, die für mich auch ein Dark Ambient Album innehaben sollte. Bedrohlichkeit und entferntes Glockenläuten laden da ein zum Tanz mit dem Totengräber, dessen abscheuliche Fratze hinter einem schwarzen Schleier grinst. Ketten schlagen gegen das marode Friedhofsgemäuer, bis plötzlich eine zarte Stimme lockt. Eine Illusion? Ein Spiel mit der unvorsichtigen Seele? Finde es heraus und steige hinab in diese Gruft, wo sich in der Ferne tropfendes Wasser bemerkbar macht und sich Anleihen von Raison D'Etre und Kerovnian ausmachen lassen. Hier ist nichts mit Hoffnung, regiert doch eine trostlos marode Klanglandschaft das Geschehen.
Pechschwarz legt sich "Creatures Of The Abyssal Depths" auf das Gemüt und es ist wirklich lange her, dass ich ein solch finsteres Werk vernommen habe. Lange her ist es auch, seit dieses böse Biest im Kampf gegen depressive Seelen freigelassen wurde. Von daher entzieht es sich jeglicher Kenntnis, ob Ignis Divine überhaupt noch existent ist. Ein ganz starker Vertreter seiner Zunft. Meine Empfehlung!
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Gesamtwertung9/10 Amazing