Mit etwas Verwunderung liegt mir hier nun in der Tat bereits ein weiteres Werk von Rapoon vor, ist doch das kurz zuvor besprochene Album gerade erst einmal zwei Monate alt. Aber nun gut, Rapoon war schon immer ein überaus veröffentlichungsfreudiges Projekt, von daher wollen wir mal fix ans Eingemachte.
"Time-Loop Anomalies" ist dabei ein Werk, welches sich außerordentlich gut zum Chillen eignet und zudem mit gewohnt experimentellen, wie auch gelegentlichen spacigen Einschlag daherkommt. Und recht vielseitig ist sie abermals geworden, die Welt, mit der man uns diesmal beehrt. Seien es da nun Orgelspiele, Bläser, rhythmisch pulsierende Taktgebungen, oder gar tribalhaftes Trommeln- genug hervorhebenswerte Titel gibt es zur Genüge, wobei besonders ein überaus mystisches "Carmen 2" hervorsticht, welches auf einem Remix von Hybryds beruht. Hingegen können mich "Hybrid Identities 1" und "Synchronic" kaum ansprechen, da mir diese vom Aufbau her einfach zu uninteressant sind. Dies ändert aber nichts an der Tatsache, das "Time-Loop Anomalies" dennoch eine gelungene Scheibe von Rapoon darstellt. Das Gesamtpaket stimmt nämlich, weshalb man sich den Silberling auch ruhig am Stück gönnen sollte, wobei ein Anspielen separater Titel trotzdem den Zugang sogar noch etwas erleichtert.
Ob "Time-Loop Anomalies" für den reinen Ambient Verkoster eine Offenbarung darstellt, vermag ich aber dennoch nicht so recht beurteilen. Dafür ist der Eindruck wohl einen Tick zu lebhaft, was aber keinesfalls schlecht zu werten ist, da dies wiederum jenes Album recht lange interessant hält. Irgendwie ist dies eben auch ein typisches Rapoon Werk, welches immer Mal zwischen Field Recordings bis hin zu meditativ anmutenden Klanggebilden pendelt. Wer also dem bisherigen Schaffen dieses Projektes verfallen ist, der wird um ohnehin nicht um "Time-Loop Anomalies" herumkommen, welches sich nahtlos in die stilistische Schiene des Musikers einordnet.
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Gesamtwertung7/10 Good