"Urban Blues" von Strom Noir ist wieder einmal eine Scheibe, die ihre Klasse nicht sofort aufzeigt, sondern vielmehr langsam aber sicher gekonnt aufsteigen lässt. Hinter Strom Noir agiert Emil Mat'ko, der schon mehrere Werke hervorgebracht hat. Mit seiner neunten Scheibe ist nun der Einstand beim Label Zoharum gegeben, und schnell zeigt sich, dass man musikalisch bestens in deren Raster passt. Grundfundament ist dabei ruhiger Ambient, der auch mal von Loops geprägt wird und seine Bereicherung durch stimmige Gitarren erfährt. In Hinblick auf das Resultat kann festgehalten werden, dass gelegentliche warme Eingebungen für einen überaus angenehmen Charakter sorgen. Anfangs scheinbar noch verhalten, ja mitunter fast minimalistisch und monoton, ändert sich dies im fortgeschrittenen Verlauf. Voraussetzung für ein richtiges Fruchten ist allerdings die Bereitschaft, hier voll in die Tiefe dringen zu wollen. Wer das schafft, den erwartet ein interessanter Trip, der beständig immer mehr Atmosphäre aufzeigt und gerade in ruhigen Momenten unheimlich zu wirken versteht. "Urban Blues" ist allerdings auf keinen Fall ein Album, welches aufwühlt oder gar Emotionen überschäumen lässt. Der wunderbar getragene Charakter ist schlicht und einfach als schön und angenehm zu benennen. Diese Tatsache bestätigt sich vor allem beim Konsum unter Ohrmuscheln, und so ertappt man sich mitunter auch mal dabei, wie man kurz vorm Dahindriften ist. Neugierige verweise ich diesbezüglich auf "All Summer In A Day", wo sich Kopfkino ausbreitet, welches lange nachspukt.
Die neunte Scheibe von Strom Noir birgt eine gewisse Klasse, die es sich aber zu erarbeiten gilt. Der Ersteindruck zeigt nicht unbedingt sofort auf, was in "Urban Blues" steckt – von daher gilt: Hören, staunen und genießen. Meine absolute Empfehlung!
Artikelbild Copyright: Zoharum
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Gesamtwertung9/10 Amazing