Mit "Onega" geht es in die zweite Runde, was die Aufarbeitung des Backkataloges von Uhushuhu anbelangt und wo Pavel Dombrovskiy gleich mal eine ordentliche Ansage macht. Der Titeltrack geht sage und schreibe über vierzig Minuten, was ich als sehr mutig ansehe. Sich am Stück zu konzentrieren, um eine derartige Spieldauer zu bewältigen, da gehört schon was dazu. Auch auf "Onega" frönt der Musiker dem Drone Ambient, welcher unauffällig, aber angenehm durch den Raum gleitet und ebenso eine perfekte Untermalung im Hintergrund aufzeigt. Bei genauerer Einspeisung lässt sich aber trotzdem ausmachen, dass sich der Spielfluss etwas intensiviert, wenn auch gemächlich und dezent. Aber vielleicht sind es ja gerade diese Feinheiten, mit denen der Drone Liebhaber liebäugelt, der mit "Hera-O (Nega-O) zudem einen Remix von Creation VI erhält. Stilistisch fügt sich jener nahtlos in das vorliegende Programm ein, ohne dabei einen anderweitigen Einfluss preiszugeben. Die Neuauflage von 2022 enthält zudem ebenfalls eine zweite CD mit zwei Bonustracks aus der Kassettenversion sowie einen bislang unveröffentlichten Track. Beide Kompositionen sind auch auf das bisherige Spektrum abgestimmt und wer schon mit dem Erstwerk etwas anfangen konnte, der wird sicherlich auch in diesem Fall seine Befriedigung finden.
Limitiert auf 200 Einheiten, so empfiehlt sich dieses Release im Grunde genommen auch nur für jene Zielgruppe, die es mag, bei ruhigen Klängen in ihr Inneres zu gehen. So eignet sich das Album sicherlich zum gemütlichen Ausklingen eines stressigen Tages und manch einer mag darin eventuell auch einen rituellen Aspekt sehen. Mir persönlich passiert auf "Onega" aber etwas zu wenig in Anbetracht der üppigen Spieldauer, wenngleich auch ein wohliger Bestandteil nicht abgesprochen werden kann.
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Gesamtwertung6/10 Normal