Mit dem Projekt Burial Hex habe ich mich schon längere Zeit nicht mehr beschäftigt, welches hier mittels "Gauze" eine recht persönliche Ansicht vertritt, was Glaube und die Wirksamkeit von Ritualen anbelangt. Der Impuls besteht hier zudem darin, dass sämtlichen Beteiligten an diesem Projekt eine Art Schutz gewährt wird. Mit Gauze hören wir die Münder von Burial Hex denen ins Gesicht spucken, die psychische Erfahrungen und spirituelle Gefühle auf materielle Prozesse reduzieren, die Dichte menschlicher Verleugnung durchdringen und die elektronische Hülle knacken, die einen Großteil unserer Menschlichkeit zermalmt. Acht Vertonungen sind auf "Gauze" verewigt, deren Basis experimentelle Klanglandschaften darbietet, die teils rhythmisch und mit einem überaus eigenen Charakter ausgestattet wurden. Mitunter wird das Ganze auch mit einer guten Portion von dunkler Materie gespeist, wobei besonders "Auspices" ins Ohr sticht. Ein wahrhaft dunkler Klumpen mit einer noch dunkleren Artikulation, der sich hier nach kurzer Zeit zum Paradestück mausert. Mittlerweile merkt man auch dass "Gauze" doch recht interessant ausgefallen ist, zumal der Anfang bei mir aber nicht so recht funzen will. Gerade ab der Halbzeit schafft man es, die Aspekt von variablen Material verstärkt zum Ausdruck zu bringen, wobei "Double Scorpio" mit leicht exotischem Fundament daherkommt. Und trotzdem will sich der Funke nicht so wirklich einfinden.
"Gauze" hat ohne Frage seine Momente und mag im richtigen Moment aufgesogen auch durchaus eine gewisse Wirkung erzielen. Ich für meinen Teil hätte mir aber gerne noch mehr von jener Art düsterer Umsetzung gewünscht, wie dies bei genannten "Auspices" der Fall ist. Dieser Auswuchs bleibt auf dem Werk leider so ziemlich die Ausnahme, welches aber trotz alledem seine Hörer finden dürfte.
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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Gesamtwertung6/10 Normal