Angepriesen als eine morbide Reise, wo Träume durch Wunden des Wahnsinns zerfressen werden und in Albträume übergehen, so darf man gespannt sein, ob dies bei vorliegender Publikation auch die Tatsache ist. Fakt ist, dass Psionic Asylum bereits mit einem starken Werk in Erscheinung getreten ist und die Messlatte dadurch bereits ziemlich hoch angelegt ist. Sechs Kompositionen wurden hier angelegt, deren Charakter unverkennbar von (erwartungsgemäß) dunkler Natur ist, was mich gerade zu Beginn auch etwas an Dolorism gemahnt. Sprich, Death Industrial in Kombination mit ultradüsteren Ambient ist auch in Fall von "Rotting Dreamland" das Fundament, wo ein brodelnder Pfuhl aus schwarzer Materie und pestifiziertem Gestank aus dem Erdinneren steigt. Dieses ungemütliche Gebräu hat fraglos einen gewissen Reiz, der aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass manche Vertonungen dadurch etwas eintönig ausfallen. Der dunklen Materie tut dies definitiv keinen Abbruch, aber durch das Einbinden von gewissen (heraushebenden) Elementen könnte man sicherlich noch mehr erreichen. Der dezente Gebrauch von verzerrten Stimmen ist hingegen gelungen, der Gebrauch einer auffallenden sinistren Melodie im letzten (und stärksten) Stück hingegen etwas mager im Bezug zum kompletten Album. Da wäre auf jeden Fall noch mehr drin gewesen.
"Rotting Dreamland" bietet dem Hörer Death Industrial in seiner puren Form, der aber hier ohne Rhythmen auskommt. Eine gewisse Schwere ist in dieser Kulisse dennoch vorhanden, zumal es immer wieder diverse Eingebungen gibt, deren Ursprung nur schwerlich zu erkennen ist. Was bleibt, ist ein gutes dunkles Werk, welches aber leider nicht so ganz an den Vorgänger reicht.
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Gesamtwertung7/10 Good