Das Dark Ambient Projekt Araphel existiert wohl schon seit 2015 und hat bislang auch schon einiges hervorgebracht, was sich aber ausschließlich auf digitale Versionen beschränkt. Dies scheint sich auch auf die anderen Standbeine des Musikers zu beziehen, der unter anderem auch mit Infinite Isolation und Aphotic Apathy am Start ist. Also ein recht kreativer Zeitgenosse, wobei nur noch die Frage bleibt, ob auch qualitativ und nicht nur quantitativ etwas abgeliefert werden kann. Vorliegendes "Nephilim" beinhaltet acht Darbietungen, die sich allen Anschein nach mit altisraelischer Mythologie befassen, waren die sogenannten Nephilim doch Mischwesen von riesiger Statur, welche aus göttlichen Wesen und Menschenfrauen gezeugt wurden. Leider lässt sich nicht wirklich mehr über das Werk in Erfahrung bringen, dessen Basis aus dunklen Ambient besteht. Von Strukturen im herkömmlichen Sinn kann da aber kaum die Rede sein, gleicht "Nephilim" doch vielmehr einem unruhigen Pfuhl, aus dem immer mal Stimmen und allerlei schummrige Eingebungen entfleuchen. Dieser Umstand verpasst dem Werk einen verdammt finsteren Charakter. Gleich einem musikalischen Geleit auf dem Weg durch die Unterwelt, so zelebriert man mit Araphel eine Soundkulisse, basierend auf Mitteln mit Ängsten und Visionen. Schlecht ist dieser Trip keineswegs ausgefallen, gleicht aber aufgrund seiner eigenen Natur nur als eine Art Soundkulisse, deren Aufbauten sich auch lediglich schwerlich voneinander unterscheiden.
Wer ein finsteres Werk sucht, der wird mit "Nephilim" bestimmt seine Befriedigung finden. Was dieser Publikation jedoch völlig fehlt, ist ein gewisser Stil mit Erkennungswert und Elementen, die zum Aufhorchen verleiten. So etwas wird man nicht finden, denn die Berufung bei Araphel liegt scheinbar schlicht und einfach nur darin, ein ultrafinsteres Output mit wenig Langzeitmotivation in diese Welt zu schleudern.
Artikelbild Copyright: Cephalopagus Records
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Gesamtwertung5/10 Neutral