Infinite Isolation ist ein Ableger von Araphel, wobei der Musiker aber in dieser Sache etwas verhaltener agiert, was die Veröffentlichungspolitik anbelangt. Wie auch bei Araphel, so bietet das Label Cephalopagus Records diesbezüglich einen Heimathafen, wo vorrangig auch genau solche Vertreter verwurzelt sind. "Solitary & Silent" offenbart dem Hörer die eigene Interpretation des Musikers, was verstörende Visionen von Silent Hill anbelangt. In der Tat wird da ein beklemmendes Opus serviert, wo flüsternde Stimmen ins Ohr raunen, kaputte Psychen ihr Leid klagen und verdammte Orte zu neuem Leben erwachen. Deshalb eignet sich dieses Werk auch durchaus dafür, wenn es darum geht, einfach mal in eine dunkle und lebensfeindliche Welt abzutauchen. Am besten überzeugen kann man diesbezüglich mit "Patients", welches irgendwie ziemlich krank anmutet und eigentlich nur zum schnellen verlassen dieses dunklen Ortes gemahnt. Fakt ist jedenfalls, dass "Solitary & Silent" aber nur dann fruchtet, wenn man dies bei aufgedrehtem Regler tut. Nur so zeigen sich diverse Elemente auf, bei denen man sonst in Gefahr geht, jene zu überhören. Dennoch gilt auch bei Infinite Isolation zukünftig am Wiedererkennungswert zu arbeiten. Der ist in vorliegender Sache nämlich nur schwerlich auszumachen, was mit ein paar warmen Tupfern vielleicht schon erledigt gewesen wäre.
Inwieweit sich dieser Ableger vom Hauptprojekt unterscheidet, kann man sehen, wie man will. Fakt ist, dass hier auf recht ähnliche Art ein düsteres Bild erschaffen wird, dessen Gesamteindruck aber nicht ganz so unruhig erscheint. Für einen Soundtrack durchaus zu haben, so gilt aber am Ende auch hier, dass "Solitary & Silent" nur bedingt mit konventionellem Dark Ambient vergleichbar ist.
Artikelbild Copyright: Cephalopagus Records
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Gesamtwertung6/10 Normal