Wenn es um schwedischen Death Metal geht, dann sollte Therion definitiv seine Benennung haben, denn das vorliegende Zweitwerk stammt immerhin aus der goldenen Zeit von 1992. Nun gibt es, völlig zurecht, eine weitere Neuauflage dieses Werkes, welches coolen Death Metal der alten Schule offenbart und damit zugleich für mich aufzeigt, dass solches Zeug noch immer weitaus authentischer klingt als der heutige hochpolierte Husten. Mit Therion habe ich jedenfalls bisher immer Symphonic Death Metal verbunden, "Beyond Sanctorum" belehrt mich jedoch eines Besseren, zeigt anderseits aber auch schon eine gewisse Entwicklung auf, was den atmosphärischen Teil anbelangt. Melodische Leadgitarren und mitunter komplexe Arrangements zeigten schon hier eine Ausrichtung, welche die Band in Zukunft wohl noch stärker vom herkömmlichen Death Metal abheben sollte. "Beyond Sanctorum" hält dabei jede Menge an interessanten Auswürfen parat, welche den Hörer unter anderem in die Welt von Lovecraft ("Cthulhu") entführen und sich die Sinfonie des Todes ("Symphony Of Death") von schmalziger Basis zum ruppigen Todesblei wandelt. "Paths" fällt hingegen etwas aus den Rahmen, zeigt man hier eine etwas andere Seite, die aber nichtsdestotrotz ihre Roots beibehält. Somit ist ebenfalls auszumachen, dass Therion auch ab und an eine gewisse Schwerfälligkeit durchblicken lassen, was ebenso den Bonus Track "Tyrants Of The Damned" betrifft. Für das Artwork war niemand anderer als Necrolord aka Kristian Wahlin verantwortlich, der sich ja einen Namen mit seinen optischen Umsetzungen machen konnte.
Dass Therion mal zu einer Größe aufsteigen sollten, hätte zum damaligen Zeitpunkt sicherlich kaum jemand gedacht. Mit "Beyond Sanctorum" wurde dem Hörer jedenfalls eine offenere Version des Death Metal serviert, mit welcher man sich dem Untergrund entzog, um so das eigene Terrain zu erweitern.
Artikelbild Copyright: Hammerheart Records
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Gesamtwertung7/10 Good