Wenn es um kühle Gefilde im Ambient Bereich geht, so kommen unweigerlich Namen wie Sleep Research Facility, Northumbria, Parhelion, oder auch Ugasanie zum Vorschein. Aber Glacial Anatomy kann da ebenso benannt werden, wobei über den Urheber allerdings keine Informationen bekannt sind. Mit "Transient" versetzt man den Hörer in die Welt der Gletscher und eisigen Polarregionen, verteilt auf acht Kompositionen, die sich besonders bei aufgedrehtem Regler herauskristallisieren. Ohne Zweifel lässt sich dabei schnell festhalten, dass "Transient" keinesfalls ein herkömmliches Werk geworden ist, denn basierend auf einer gewissen Tiefe, so lädt man hier den Hörer zum Innehalten ein. Auch wenn es zu Beginn den Anschein einer einfachen Darbietung hat, so ist bereits mit dem zweiten Stück der Knoten geplatzt. "Transient" ist ein schönes Ambient Album, wo kühle Atmosphäre herrscht und trügerisch lockt, diesen kalten Gefilden beizuwohnen. Das Werk wirkt wie aus einem Guss und vermag in einer Art zu fesseln, wie man es viel zu selten vorgesetzt bekommt. Anderseits vermag man sich damit aber auch abzusetzen vom Strom mittelmäßiger Publikationen, wobei mir besonders "Atmosphere Observe" hängen bleibt. Einmal in dieser klirrend glitzernden Welt versunken, so vermag sich dezentes Kopfkino zu öffnen, wo Gedanken und Tagträume miteinander verschmelzen und die Zeit zur Nebensache wird.
Den Namen Glacial Anatomy gilt es sich unbedingt zu merken, denn das hier zum Vorschein kommende Potenzial ist in der Tat keinesfalls von schlechten Eltern. Bleibt somit nur noch zu hoffen, dass dies keine Eintagsfliege war/ist, denn "Transient"könnte so gesehen der Anfang eines hoffnungsvollen Werdegangs sein. Meine Empfehlung!
Artikelbild Copyright: Secret Press
-
Gesamtwertung9/10 Amazing