MORGUE SUPPLIER – Inevitability

Bei manchen Releases weis man manchmal gar nicht so recht, was man davon halten soll. Das muss jetzt nicht als Kritik verstanden werden, sondern kann zugleich als Wink verstanden werden, wenn es um zahlreiche Einflüsse geht. Ein irgendwie abgedrehtes Werk ist das vorliegende "Inevetibality" von Morgue Supplier, die hier eine krude Mischung aus Death Metal und Grindcore zelebrieren, wobei das Ding auch teils kaum vorhersehbar ist und aufgrund seiner unberechenbaren Momente mitunter etwas sperrig wirkt. Fakt ist, wer mit diesem Bolzen warm werden will, der sollte Zeit, Offenheit und Nerven mitbringen. Eine genaue Kategorisierung ist nur bedingt möglich, denn neben genannten Stilen ist auch ein Spritzer Sludge, Doom und Industrial am Köcheln. Wie heißt es doch so schön? Viele Köche verderben den Brei, aber ist das bei diesem Auswurf auch so? "Inevetibality" ist in seinen Belangen ein fraglos extrem ausgereiztes Album, wo Grenzen ein Fremdwort sind und neben eingängigen Parts ebenso leicht chaotisch anmutende Welten aufbrechen. Die verschachtelten Vertonungen erinnern in Sachen Intensität in guten Momenten ("Closing In") an die Veteranen von Brutal Truth, nur das es hier abgedrehter zur Sache geht. Paul Gillis und Stephen Reichelt scheinen aber unbedingt ihre Liebe zum komplexen Songwriting ausleben zu wollen, was für Liebhaber solcher Klänge vielleicht auch von Interesse sein dürfte. Der herkömmlichen Die-Hard-Fan wird vorliegende Scheibe aber wahrscheinlich weniger ansprechen, denn Morgue Supplier zocken eine eigensinnige Brühe, die man auch lieben muss.

Prügelausbrüche treffen auf disharmonische Melodien ("My Path To Hell") und werden das Bild des extremen Metal bei so manchen Konsumenten auf den Kopf stellen. Wohlgemerkt ist "Inevetibality" kein leicht verdaulicher Brocken, sondern will verdient werden. Wer sich darauf einlassen kann, der kann sich das Ding ja mal einverleiben. Mir persönlich ist diese Welt eine Spur zu aufgekratzt.

Artikelbild Copyright: Transcending Obscurity Records

  • Gesamtwertung
    6/10 Normal

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