Das futuristisch anmutende Artwork trügt im Falle der neuen Publikation von Beyond The Ghost keinesfalls, denn Pierre Laplace versetzt den Hörer mittels "Sundown" ins Jahr 2062 und präsentiert damit zugleich den dritten Teil seiner Europa-Serie. Mit vorliegendem Release, welches in einer Auflage von 400 Exemplaren erscheint, steht der Zerfall Europas im Mittelpunkt, eine leider nach wie vor stetig gegebene Gefahr, die meiner Meinung nach das Resultat menschlicher Dummheit gebärt. Auf "Sundown" wurden neun Kompositionen verewigt, deren elektronische Basis mitunter einen schönen Eindruck hinterlässt, wobei mit "The Darkest Night Ever" diesbezüglich ein erster gelungener Auftakt spendiert, mit dem folgenden Stück "Lives In Reverges" hingegen anderweitiges Terrain betreten wird. Hier zeigt sich eine rhythmische Seite auf, was dem verträumten und spacigen Fundament aber nichts nimmt. Pierre Laplace scheut sich aber auch ebenso wenig, leicht exotisch anmutende Momente aufkeimen zu lassen, wie dies etwa mit "Relics" der Fall ist. Man merkt also durchaus, dass sich der Musiker hier Mühe gibt, Abwechslung ins Spiel zu bringen, wobei die female Gesangsunterstützung ihren Beitrag tut. Somit lebt dieses Album von elektronischen Basics, was dafür sorgt, ein lebendiges wie auch melodisches Stück Musik vor sich zu haben. Manchmal bauen sich die Stücke ehr langsam auf ("Chiaroscuro"), ehe der Kern zum Vorschein tritt, und auch wenn es zu Beginn noch nicht wirklich den Anschein hat, so konnte man hier das bislang stärkste Werk von Beyond the Ghost kredenzen.
Fazit: "Sundown" steht am Schluss für die erschreckende Tatsache missglückter Machtkämpfe, was zum Nachdenken anregen sollte und musikalisch gesehen in eine variable Angelegenheit mündet, die auch Hörer ansprechen dürfte, die hin und wieder über den Tellerrand schauen.
Artikelbild Copyright: Cryo Chamber
-
Gesamtwertung7/10 Good