Der Musiker, welcher hinter Old Tower agiert, hat mehreren Spielwiesen auf Lager, wandelt aber mit diesem Projekt auf dem Pfad des düsteren Ambient. Mit "Grim Alchemy" hat der umtriebige Bursche nun seine alchemistische Trilogie abgeschlossen, wobei die Aufnahmen ursprünglich auf drei separaten EPs publiziert wurden und auch Kellergänge beinhalten, die für Freunde des Dungeon Synth sicherlich von Interesse sein dürften. Schlecht klingt das Resultat dabei keinesfalls, was man uns mittels "Grim Alchemy" präsentiert, zumal diese Publikation auch noch aufgestockt wurde. Im Fall von Old Tower bedarf es jedenfalls keiner Anlaufzeit, kommt man doch überaus schnell zum Kern der jeweiligen Interpretation, weshalb auch keine längeren Spielzeiten vorhanden sind. Braucht man aber wohlgemerkt auch nicht, denn atmosphärisch gesehen, schafft es der Musiker innerhalb kurzer Zeit eine gewisse Stimmung heraufzubeschwören, für welche andere Mitbewerber minutenlange Aufbauten brauchen. "Saturn's Essence" zum Beispiel, das schnell zu verzaubern versteht, oder das folgende "Moonchamber", wo zum schummrigen Gewölbegang geladen wird. Man merkt also überaus schnell, dass der Mensch hinter diesem Projekt durchaus ein feines Gespür für wohlige wie auch dunkle Klänge innehat, wobei dieser Charakter noch dadurch bestärkt wird, dass auf variable Muster ein Augenmerk gelegt wurde. Somit ist Abwechslung kein Fremdwort, was diese Publikation in gewisser Art und Weise natürlich auch am Leben hält.
Für ein Album, wo Dark Ambient und Dungeon Synth regieren, ist "Grim Alchemy" überaus lebendig geworden, von lang gezogenen Passagen kann also überhaupt keine Rede sein. Vielfältig sind die Eingebungen, wo ebenso diverse Perkussion und stimmlicher Bezug gegeben sind. Es gilt sich den Namen Old Tower zu merken, denn man darf gespannt sein, was das weitere Schaffen dieses niederländischen Projektes anbelangt.
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Gesamtwertung7/10 Good