Dass Alice Kundalini nicht nur eine gutaussehende Musikerin ist, sondern zudem ordentlich was auf der Pfanne hat, durfte man bereits mittels "Huntress" in Erfahrung bringen. Dadurch neugierig geworden, so habe ich mir kurzerhand das dritte Werk der Dame zur Brust genommen, welches definitiv ebenso seine Erwähnung verdient hat und somit der Vorgänger genannter Publikation ist. "Midori" ist dabei eine ebenso verdammt interessante Arbeit geworden, wo die intensive Melange aus düsteren Ambient in Verbindung mit Industrial und femaler Artikulierung schnell ihre Wirkung zeigt. Angaben zufolge erzählt "Midori" eine Geschichte, die Flucht aus einer harten Realität, die zu einem Echo von Albträumen und Visionen wird, ein Haus, das zum Schauplatz von Angst und Qual wird, eine Seele, die in Schmerz verloren geht, in einem Epilog von Tod und Läuterung. Und genauso kann man dieses Werk auch verstehen, wo sich finsterste Visionen auftürmen, deren teils erzählerischer Charakter von verstörenden Klangwelten heimgesucht wird, was in einen ungemütlichen und bedrohlichen Strudel mündet, dessen Sog sich unheimlich schnell aufbaut. Geschuldet denn interessanten Eingebungen, so schafft es die Musikerin ohne Probleme, ein Album am Leben zu halten, dessen Ausrichtung auf den ersten Moment vielleicht gar nicht mal so aufregend scheint. Und trotzdem wurde hier etwas kredenzt, was unbedingt eine breite Hörerschaft verdient hat, da jede einzelne Vertonung hier seinen eigenen Charme innehat.
She Spread Sorrow ist definitiv ein vorbildlicher Vertreter, wenn es um einen gekonnten Zwitter aus melancholischen und harschen Elementen geht. Alice Kundalini beweißt mittels "Midori" ihr starkes Potenzial, mit welchem man sich durchaus etwas Eigenes aufbauen konnte, was ja auch im nachfolgenden Release weiteren Bestand aufzeigt.
Artikelbild Copyright: Cold Spring Records
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Gesamtwertung8/10 Very good