Das Dark Ambient Projekt Torus Dome stammt aus Finnland und hat es innerhalb von nur zwei Monaten geschafft, drei Alben zu veröffentlichen. Das ist mal eine Ansage, weshalb ich mich auch flux des ersten Werkes namens "Vetus Mundus" annehme. Torus Dome ist eigenen Angaben zufolge im Fahrwasser von Größen wie Atrium Carceri, Lustmord, Kammarheit und Raison D'etre angesiedelt, womit man sich auch gleich selbst mal in die Liga der oberen Top Ten eingliedert. Ob dies aber auch qualitativ gerechtfertigt ist, sollt ihr nun erfahren. Beginnen möchte ich hierbei mit der Tatsache, dass der Musiker mit diesem Projekt in der Tat ein recht düsteres Klangspiel kredenzt, welches in seiner Form vorzüglich in das leider verblichene Cold Meat Industry Raster gepasst hätte. Dies wirft wiederum die erfreuliche Tatsache auf, dass endlich mal wieder ein Vertreter einer Nischensparte Aufmerksamkeit erweckt, zumal der finstere Ambient in seinem einstigen Stil mittlerweile auch irgendwie rar geworden ist. Mit "Vetus Mundus" gibt es nun etwas Abhilfe, wobei besonders solche Mittel wie bedrohlich schweres Pulsieren gut in das Konzept passen. Der erste Durchgang zeigt bereits starke Momente, wobei sich dieser Eindruck mit jeder weiteren Einverleibung manifestiert, auch wenn es manchmal gerne auch spannender hätte ausfallen können ("Dematerialize"). Starke Stücke wie "Imperium Sine Fine", "Anima Messis" oder "Indestructible Foundation" gehen hingegen prima ins Ohr, für die ganz große Liga ist jedoch noch etwas Spielraum.
Wer Dark Ambient in seiner reinen From verehrt, der darf mit "Vetus Mundus" seinen Frieden schließen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Torus Dome bei einem renommierten Label unterkommt, denn das hier vorhandene Potenzial kann sich in der Tat hören lassen. Also Augen schließen und abtauchen, in eine bedrohlich anmutende Klangwelt.
Artikelbild Copyright: Torus Dome
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Gesamtwertung8/10 Very good