Ein sehr gewöhnungsbedürftiges Brett stellt vorliegende Publikation aus dem Hause Steinklang dar, welche mit Coalminer die harsche Szene anheizen. Coalminer stammen aus Manila und zeigen uns mit ihrem Debüt den Stinkefinger, was bekömmliche Klänge anbelangt. Einordnen kann man "Beautiful Deterioration" nur schwerlich, den ein untypischer Genremix aus Noise, Power Electronics und durchgeknallter Artikulierung zeugt lediglich davon, dass Coalminer sich einen feuchten Dreck um sich kehren. Industrial der aufbegehrenden Form berstet aus den Boxen und überaus schnell stellt sich einem da die Frage, was der Typ für Zeug geworfen hat. Einfach mal das Ding eingeschmissen und jeder wird verstehen, was ich damit meine. Leichter verdaulich wird diese Angelegenheit aber auch nicht im fortgeschrittenen Sektor, denn "Beautiful Deterioration" ist und bleibt eine Publikation, wo sich innerhalb kurzer Zeit die Spreu vom Weizen trennt. Es brodelt, kratzt und rauscht an allen Ecken und Kanten, was mitunter den Anschein erweckt, man stünde direkt im Stahlwerk. Dampf steigt auf, Hitze setzt dem Körper zu, und als ob dies nicht reicht, so ist es noch zusätzlich eine ungewohnt sprachliche Besetzung, die da ständig und überall, aber auch scheinbar unsichtbar hinter einem schwebt. Coalminer kann man in der Tat kaum beschreiben, und man muss definitiv Bock auf das Ding haben. Gute Ansätze, geschweige denn markante Passagen lassen sich nämlich nicht gerade einfach herausfiltern, was mir bei "Fading Human Mind" noch am leichtesten fiel.
"Beautiful Deterioration" klingt strange und bedarf unbedingt einer guten Tagesform. Wer meint, er komme mit harschen Eruptionen gut klar, der darf sich natürlich gerne an diesem Brocken versuchen. Der Rest kann diesen Tonträger getrost ignorieren, denn selbst nach mehreren Anläufen bleibt hier nicht viel hängen, zumal unvorsichtige Konsumenten hier eventuell gar einen Störsender vermuten.
Artikelbild Copyright: Steinklang Industries
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Gesamtwertung3/10 Bad