Blood Incantation stehen ja für sogenannten Kosmischen Death Metal und gehen nun mit "Timewave Zero" einen Schritt weiter. Jener kann dazu führen, alte Fans zu verlieren, aber auch um Neue zu gewinnen. Für mich zählt ganz klar letztere Benennung, denn es ist doch immer wieder spannend, was ein solcher 'Stilbruch' mit sich bringt. Im Fall von Akhlys ging dieser nach hinten los (ich spreche natürlich nur für mich), aber wie verhält es sich da mit Blood Incantation? "Timewave Zero" birgt zwei lange Vertonungen, die jeweils noch mal unterteilt wurden, die auf reiner Ambient Basis fundieren und deren Ausrichtung in spaciges Terrain driftet. Und den Musikern gelingt es durchaus recht gut, eine entsprechende Atmosphäre zu erschaffen, die wohlig warme Klänge aufwirft und in deren Schatten es gilt zu verweilen. Besonders verträumte Abschnitte wie etwa "Ea: First Movement", haben einen recht markanten Grad inne, weshalb das Material gut in die Birne geht und dort mitunter dezentes Kopfkino auszulösen vermag. Gerade der zweite Abschnitt ist es aber bei "Timewave Zero", der sich da mit ansprechenden Kompositionen hervortut, wobei aufmerksamen Hörern besonders die Instrumentierung ins Ohr fallen dürfte. Jene ist nämlich weitaus offener, als wie dies zu Beginn den Anschein hat. Wohlgemerkt hat es jedoch bei mir etwas gedauert, bis es das Album zur vollen Entfaltung gefunden hat, weshalb ich an dieser Stelle noch auf Ohrmuscheln verweisen möchte. Dann zündet dieses Output nämlich weit schneller.
Blood Incantation haben mittels "Timewave Zero" eine Scheibe geschaffen, die gut im Kontrast zu anderen Veröffentlichungen steht und vor allem auch für sich Alleine sprechen kann. Was bleibt, ist ein Album zum Innehalten, abseits der modernen Welt und geschützt im wortwörtlich eigenem Kosmos.
Artikelbild Copyright: Blood Incantation
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Gesamtwertung8/10 Very good