HIPERMENORREA -Medical Compendium

Schere, Messer und Skalpell dürfen gewetzt werden, denn aus Mexiko kommen die Sickos von Hipermenorrea. Die Typen, die sich Neckroforense Patologo, Proctologo Anorectal und Onologo Cancerologo schimpfen, sind vielleicht manchem Hörer bekannt, denn man kann unter anderem auf diverse Splits mit Kumpels wie Cannibe, Pulmonary Fibrosis oder auch Septic Autopsy zurückblicken. Mit vorliegendem "Medical Compendium" liegt hier der momentan letzte vollwertige Tonträger der Knochenschlitzer vor, die damit eine Goresuppe ins Rennen werfen, die wie durchgeknallte Carcass auf Drogen mundet. Hipermenorrea haben dabei das Medizinbuch vorbildlich einstudiert, denn nicht jeder wird mit den Titelgebungen etwas anfangen können. Mehr anfangen kann man hingegen mit den kurzweiligen Eruptionen, die schnorchelnd und etwas rumpelnd an den Mann gebracht werden. Dabei gibt es auch hin und wieder mal einen Einspieler eines alten Schundstreifen, was aber ganz gut in diese Angelegenheit passt. Hipermenorrea brauchen zudem keine fette Produktion, denn der rumplige Klang flankiert "Medical Compendium" überaus gut, wo sich auch gelegentlich dezenter Groove und kurze eingängige Momente zeigen. Und Tribut zollen können die Jungs auch, wie das strange Lymphatic Phlegm Cover als Ausklang offenbart. Als blutiges Paket vernascht, so kann letztendlich auch festgehalten werden, eine agile Scheibe vorliegen zu haben, bei welcher man im Tempo immer mal variiert und wohlgemerkt das Augenmerk ebenfalls auf Eingängigkeit setzt. Und damit fahren Hipermenorrea auch gut.

"Medical Compendium" ist am Ende eine ordentliche Trümmerscheibe mit Pathologenwissen geworden, welche durchaus in jeder gepflegten Schundsammlung ihren Platz verdient. Traumatische Verletzungen, Schmerzen im Hoden und postoperative Komplikationen sind jedenfalls an der Tagesordnung. Argh.

Artikelbild Copyright: Cemiterio Records

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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