Die aus New york stammende Truppe von Artificial Brain zockt mit dem gleichnamigen Tonträger eine Art von dissonanten Death Metal, der manchmal etwas wirr und komplex anmutet. "Artificial Brain" ist zudem der letzte Teil einer Trilogie, die mit den Alben "Labyrinth Constellation" (2014) und "Infrared Horizon" eingerufen wurde. Lyrisch betrachtet, so gleichen die Texte einem Rückblick auf die Sci-Fi-Mythologie, welche auf den Vorläufern entwickelt wurde, und Ideen beinhalten, die sich um Themen wie Isolation, Wahnsinn und die Unerbittlichkeit der Natur drehen. Deren Darbietung beruht in dieser Sache auf dem Wechselspiel von diversen Gastsängern, wobei Kennern die Stimme von Mike Browning geläufig sein sollte. Neben rasanten Parts, so sind es aber auch die melodischen Beigaben, die Stücken wie etwa "Celestial Cyst" eine gewisse Note verleihen. Dazu eine Portion an Verspieltheit und etwas Progressivität, und fertig ist das Klanggerüst der zehn Vertonungen, die es in den nächsten Minuten zu erkunden gilt. Auf Anhieb wird sich "Artificial Brain" nur schwerlich offenbaren, sollte man doch hier vielmehr Zeit mitbringen, um sich erfolgreich durch das dezente Chaos schlagen zu können. Flankiert durch eine gutturale Darbietung, so hat man zudem auch nichts mit blankpolierten Veröffentlichungen am Hut, zumal die Produktion (sicherlich bewusst) etwas unsauber gehalten wurde. Einen Minuspunkt muss das nicht zwangsläufig darstellen, wenngleich dies in agilen Phasen aber eine mitunter leicht schwammige Ausstrahlung zur Folge hat.
"Artificial Brain" ist sicherlich kein Kanonenschlag, hat aber durchaus richtig gute Momente im Gepäck, die es sich aber wohlgemerkt erst zu erarbeiten gilt. Wer auf Todesblei direkt in die Fresse hofft, der darf sich hier eines Besseren belehren lassen, fundiert die Band mit vorliegendem Release doch vielmehr in dichteren Gefilden.
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