LUSTRE – Phantom

Keine Ahnung was die Klangschmiede Nordvis an dem schwedischen Schnarcher von Lustre gefressen hat, denn nachdem "Phantom" in einer Box 2015 auf den Markt gebracht wurde, so wird nun noch eine Vinyl Version hinterhergeschoben. Angaben zufolge nahm man mit dieser Mini eine düstere Wendung im musikalischen Schaffen, denn statt majestätischer und königlicher Atmosphäre könnte man sagen, dass Nachtzeit zurück in die Zeit ging, als minimalistischer Lo-Fi-Black Metal früher Werke wie "Nightspirit" geschaffen wurde. Jetzt meins. Mit besagtem "Nightspirit" konnte man unter Lustre zumindest ein hörenswertes Stück Musik kreieren, wogegen im weiteren Werkeln der schwülstige und schnulzige Aspekt penetrant zunahm. Mit königlicher Atmosphäre scheint man hingegen eine Einzelmeinung zu vertreten, denn das eigentliche Problem bei dem Herrn Nachtzeit, ist seine Vorliebe für ausschweifende Songs, denen Überraschungsmomente komplett fehlen und die stattdessen in monotones Geplänkel ausufern. Minutenlang wird ewig der gleiche Kaugummi präsentiert und man darf sich die Frage stellen, ob das dem Vertreter nicht selber einmal auffällt. Hinzu kommt ein enggeschnürtes Korsett, mit welchem man sich beständig auf dem gleichen Brett auffällt, weshalb es völlig egal ist, mit welchem Album man sich bei Lustre die Langeweile ins Haus holt. Eingebettet in einer sich ständig verändernden Klanglandschaft, so jedenfalls die Angaben, kann ich meinerseits festhalten, dass "Phantom" zwar nicht ganz so monoton plätschert, was dennoch keinesfalls darüber hinwegtäuscht, hier ein langatmiges und kaum fesselndes Stück Musik vorliegen zu haben.

Der Griff in den Backkatalog des Schweden zeigt sich also kaum empfehlenswert, geschweige als ein Pflichtkauf wertend. Die beiden Tracks zeigen letztendlich nämlich genau das Bild auf, welches so typisch für 08/15 Kost ist- völlig unnötig in die Länge gezogen, so sind auch in diesem Fall kaum sprudelnde Ideen die zum Vorschein kommen. Dieses "Phantom" sollte also besser in der Versenkung bleiben.

Artikelbild Copyright: Lustre