CRYPTHIOS – Vestigium

Die Manufaktur Cryo Chamber wächst und gedeiht prächtig, steht doch mit Crypthios bereits der nächste Neuzugang in den Startlöchern. "Vestigium" ist zudem auch das erste Output unter Crypthios, wobei sich ein gewisser Simeon Popov als geistiger Vater offenbart. Auf jeden Fall hat der Musiker ein Faible für verträumte Melodien, denn mit dem Opener "Sea Shelter" gibt es auch zugleich einen traumhaften Einstieg, schmeichelnd und wohlwollend, so kann man jene warmen Beschaffenheiten benennen. Der Hintergrund der hier vertonten Story ist allerdings vielmehr von nachdenklicher Natur, denn eine postapokalyptische Welt lauert da, deren Ursprung aller Wahrscheinlichkeit in der Dummheit des Zweibeiners liegt. So zumindest meine Definition, wenn ich das Artwork einbeziehe. Wer nun diesbezüglich der Vermutung erliegt, hier ein arg dunkles und bedrohliches Album vorliegen zu haben, der wird schnell eines Besseren belehrt, ist doch die Welt von "Vestigium" von überaus ruhiger Natur, welche deshalb nicht unbedingt auf den inhaltlichen Aspekt schließen lässt. Wohlgemerkt ist die Stille und ruhige Art diesbezüglich also trügerisch, wenngleich aber auch strukturierte Beschaffenheit (u.a. bei "Catatonia") ihre Einbindung findet. Mit "Bronze Face" ist für mich das Kernstück auf vorliegender Publikation verewigt, welches sich besonders gut einzuschmeicheln versteht und einen gelungenen Spagat aus atmosphärischer Beschaffenheit hinlegt. Das folgende "Forgiveness" untermauert zudem den langsam aufkeimenden Eindruck, dass "Vestigium" im Laufe der Zeit an Stärke gewinnt, zumal es hier nun doch noch recht düster wird und sich im Titelstück Bezüge zum sakralen Ambient präsentieren.

"Vestigium" eignet sich aufgrund seiner Beschaffenheit vorrangig für verträumte Seelen, die sich in einem sicheren Terrain besonders wohl fühlen, aber dennoch mit dosierter Beklemmung umgehen können. Bleibt ein guter Einstand eines Projektes, welches aber sicherlich noch nicht sein gesamtes Potenzial offenbart.

Artikelbild Copyright: Cryo Chamber

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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